MTB TOUR: Heidschnuckenweg E1: Fischbek – Buchholz i. d. Nordheide

Über 223km lang ist der sogenannte Heidschnuckenweg, ein Wanderweg zwischen Fischbek (Hamburg) und Celle. Ich habe mir am 17.10.21 mit meinem Mountainbike die erste Etappe zwischen Fischbek und Buchholz angeschaut.

Ganz entspannt packte ich morgens meinen Rucksack: zwei Liter Wasser (der Harz hat geprägt), Wind- und Regenjacke, zwei Riegel sowie eine kleine Pumpe reichten für mein Vorhaben.

Ich parkte mein Auto auf dem „Parkplatz am Scharlbarg“, welcher sich direkt an der geplanten Route befindet, pumpte nochmal etwas Luft in die Fahrradreifen nach, schnallte meinen Rucksack um und trat in die Pedale.

Natürlich kann man auch mit der Bahn anreisen, die S-Bahn Station „Fischbek“ ist nur wenige Minuten entfernt. Das schöne an dieser und natürlich auch anderen ausgeschilderten Wegen ist, dass man nicht zwangsläufig von einem Navi abhängig ist. (Man lernt sowas schnell zu schätzen)

Gleich zu beginn führt die Route über die sandigen Wege der noch blühenden Heidelandschaft. Es war wirklich schön, denn obwohl ich seit Jahren in der Nähe wohne, habe ich mir die Heide noch nie zwischen August und September angeschaut, und so entging mir bisher der Anblick der lila blühenden Flora.

Es dauerte wirklich keine drei Minuten, dann ging es auch auf den ersten kleinen Hügel, was mit dem Mountainbike allerdings absolut kein Problem darstellte. Einzig und alleine die vielen Wurzeln, welche von der Federgabel ganz gut weggefedert wurden, zwangen mich der vernunfthalber ab und an vom Rad abzusteigen und zu schieben.

Ich denke Fully Fahrer würden ihren Spaß haben.

Die 53er Reifen kamen bestens mit dem, oftmals feinen und lockeren, Sand zurecht, daher ging es immer weiter dem „H“ folgend in Richtung Süden.

Das erste Ziel, welches man nach einem fiesen Aufstieg durch den Kiefernwald erreicht ist der Segelflugplatz des „Segelflug-Club Fischbek e.V.“, welchen man dort ganz und garnicht erwartet (mir ging es zumindest so). Nach kurzer Betrachtung der Landschaft beginnt ein, beinahe rhythmisches, Auf und Ab durch die Schwarzenberge.

Dem Rhythmus folgend treibt es einen bis zur Ortschaft Tempelberg. Ab da wird es, ganz kurz, etwas ruhiger aber nicht weniger hügelig. Die Wege, mal schmal, mal breit, leiten einen stets durch einen wundervollen Wald.

Auch wenn Tempelberg keine riesige Ortschaft ist, sollte man dennoch darauf achten, dass nicht zufällig ein Auto aus einer Hofeinfahrt kommt. Offensichtlich ist man es nicht gewohnt, dass noch andere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind.

Nach der Ortschaft biegt man links ab und gelangt wieder zurück in den einsamen Wald. Der Weg führt nun in Richtung Karlstein – ein Findling, welcher auf einer bewaldeten Anhöhe thront.

Bis dahin muss man sich jedoch noch einen Augenblick gedulden. Der Wald um einen herum wird etwas dichter, und der Boden ist mit kräftig grünem Moos bedeckt. Eine wunderschöne Natur, welche beinahe unberührt erscheint. Wirklich wunderschön.

Spätestens hier ist mir eines aufgefallen: das Mountainbike, genauer das 2021er Cube AIM SL, macht einen verdammt guten Job. Egal ob es über die anfangs sehr sandigen Wege der Heide geht, die Wurzeln im Wald, die vereinzelten Schlammlöcher, Schotter oder sonst was. Egal ob bergauf oder bergab, das Fahrrad beisst sich durch. Hier funktioniert die Symbiose zwischen Mensch und Maschine sehr gut.

Die Kombination aus 2,25″ bzw. 57mm breiten Reifen, 100mm Federgabel, welche gesperrt werden kann, den hydraulischen 160mm Bremsen, der Kurbel mit 40x30x22 Zähnen sowie der Kassette mit 11-36 Zähnen funktionieren in dieser Zusammenstellung quasi perfekt.

Ein Vorteil gegenüber einem Gravelbike? Ich würde sagen, dass es sich dabei um reinen Geschmack handelt. Ja, es ist sicherlich mit dem Gravelbike machbar, ABER.. der Fahrkomfort ist in diesem Terrain doch deutlich höher als auf einem Gravel.

Kurze Zeit später erreicht man, nach einem kleinen Aufstieg, den Karlstein. Wer sich etwas Pompöses erhofft, der wird ernüchternd feststellen, dass es sich wirklich einfach nur um einen großen Stein handelt.

(Das Bild entstand ein paar Tage später)

Auf der Anhöhe gibt es ebenfalls noch zwei Sitzbänke welche zum kurzen Verweilen anregen.

Nicht weit entfernt stören die Autos und LKW’s, welche sich die K52/Rosengartenstraße entlang bewegen, die sonst allgegenwärtige Ruhe des Waldes.

Der Weg führt einen kurz über die K52 und letztlich raus aus dem Wald zur Ortschaft Langenrehm.

Merklich wird das Terrain flacher, der Wald liegt hinter einem, bis nach Langenrehm geht es nur noch gradeaus in Richtung des „Fernmeldeturm Rosengarten“, welcher schon in Sichtweite liegt.

Im Ort selbst kreuzt man einmal die Hauptstraße und biegt in einen kleinen Pfad ein, ab und an trifft man hier auf Gegenverkehr.

Tipp: der Pfad ist wirklich schmal, lieber einmal mehr absteigen als aneinander geraten.

Anschließend geht es vorbei am Fernmeldeturm, ein kurzes Stück Wald und dann über die A261 nach Nenndorf.

Einige 100 Meter später kreuzt man die K26, hält sich rechts und biegt dann links ein. Man fährt parallel zur A261 in Richtung der A1. Jetzt befindet man sich exakt in der Mitte vom Buchholzer Autobahn-Dreieck und kreuzt die Ortschaft Dibbersen, hinter der es dann wieder ruhiger zugeht.

Nach einem ruhigen Stück durch Wald und Wiese erreicht man nun Steinbeck.

Man folgt der Wenzendorfer Straße und biegt dann in die Steinbecker Straße ein. Nun quert man den Meisenbach und kommt so nach Buchholz in der Nordheide, das Ziel der ersten Etappe des Heidschnuckenweges.

Es geht durch den sogenannten Stadtwald, oder von den Buchholzern stolz: „Die Berge“ genannt, und anschließend durch den Stadtpark. Nächster und letzter Stop ist nun der Bahnhof Buchholz i. d. Nordheide

Glückwunsch, nun liegen ca. 26km hinter uns, die erste Etappe des Heidschnuckenweges.

Das ganze stellte kein Hexenwerk dar und hat mir sehr gefallen. So sehr, dass ich wenige Tage später erneut das Stück bis zum Karlstein gefahren bin. Eventuell folgt demnächst auch die zweite Etappe oder gar der gesamte Heidschnuckenweg.

Wer auf der Suche nach einem komfortablen Rückweg zum Ausgangspunkt ist, der kann am Bahnhof in den Regio nach Hamburg-Harburg einsteigen und dort die S3 bis nach Fischbek nehmen.

Die Route bei Kommod zum selber fahren/wandern:

https://www.komoot.de/tour/542007700?ref=wtd

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One thought on “MTB TOUR: Heidschnuckenweg E1: Fischbek – Buchholz i. d. Nordheide

  1. Hallo hallo.
    Tolle Wegbeschreibung von Dir die Lust und mehr macht.
    Vielleicht schaffe ich es noch dieses Jahr, sonst nehme ich es mir fürs nächste Jahr fest vor.
    Mit radsportlichen Grüßen
    Ossy
    PS. Mitfahrer_innen erwünscht 😀

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